Bildquelle: Porsche AG
Obwohl man aus den bekannten Medien bereits nahezu alle Details über den 992 kannte, war die Spannung und Vorfreude vor der offiziellen Vorstellung des Porsche 992, auf der LA Motorshow 2018 extrem groß.
Porsche hat mit einer sehr extravaganten Show, dem wohl wichtigsten Fahrzeug aus der Zuffenhausener Sportwagenschmiede gleich ein Denkmal gesetzt. Das man sich für eine Präsentation in LA entschieden hat, verwundert nicht. Sind doch die USA und gerade Kalifornien, der größte Absatzmarkt für den 911er.
Vorstellung des neuen 992 auf der LA Autoshow
Porsche verkaufte in 2017 knapp 9.000 Einheiten des 911er in den USA. Zum Vergleich: Für Deutschland liefen ca. 7.600 Einheiten des 911er vom Band.
Technische Daten und Finessen
Wirft man einen Blick auf die technischen Daten und bislang bekannten Features des 992, bleiben auch hier eigentlich keine Wünsche offen. Groß wird hier das Schlagwort Digitalisierung geschrieben. Hier liegt meiner Meinung nach aber auch der Knackpunkt.
Will man wirklich in einem Sportwagen die ganze Digitalisierung und die vielen Assistenten haben? Oder nimmt das seinem Besitzer nicht die eigentlichen Emotionen, die er bisher mit einem 911er verbunden hat?
Von den 5 analogen Instrumenten im Cockpit, ist nur der Drehzahlmesser in der Mitte geblieben. Man kann nur hoffen, dass Porsche hier bei einem Facelift oder Modellwechsel nicht auch noch Hand anlegt.
Wet Mode: Straße nass? Fuß vom Gas!
Und ja, da war ja noch was an Assistenten, wo sich die Geister scheiden: Der Wet Mode. Bisher galt immer: Ist die Straße nass, Fuß vom Gas. Ist die Straße trocken, drauf den Socken. Ab jetzt unterstützt Porsche einen bei der Wahl des richtigen Fuß-Drucks auf das Gaspedal. Nehmen die Sensoren in den Radhäusern Feuchtigkeit wahr, wird der Fahrer darüber informiert und die Auswahl zum „Wet Mode“ wird vorgeschlagen.
Wählt man dann den Wet Mode aus, stellen sich alle Fahrassistenzsysteme auf die nassen Verhältnisse ein. Dabei können die Sensoren anhand der Wassermengen zwischen starken und schwachen Regen unterscheiden und somit bspw. Einfluss auf das PSM (Porsche Stability Management) oder andere Assistenten nehmen.
Panamera 2.0?
Im Gegensatz zur Front, hat man am Heck schon größere Anpassungen vorgenommen. Das Heck nähert sich optisch sehr dem Panamera an, womit ein deutliches Erkennungsmerkmal des 911er verloren geht.
Es erinnert etwas an die unsäglichen Zeiten des 996 mit seinen Spiegelei-Scheinwerfern, die eine Unterscheidung zwischen dem damaligen Boxster und 996er im Rückspiegel nahezu unmöglich machten.
Aber wie auch immer. Auch der 992 wird ein Erfolg werden und sicherlich Fahrspaß pur bieten. Sobald das Fahrzeug in die Showrooms kommt, werden wir es auf die familientauglichkeit prüfen und an dieser Stelle wieder berichten.
Bei gleicher Gelegenheit testen wir dann auch die neuen digitalen Asisstenten „Porsche 360+“ und „Roads by Porsche„, welche die Zuffenhausener neben „Porsche Impact“ (CO2-Abdruck des eigenen Porsche ermitteln und die verursachten CO2-Emissionen kompensieren) in Los Angeles vorgestellt hat.